Schicke mir ein Stückchen Kamm!

12,95

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Kategorie:
Leseprobe
ISBN
978-3-947141-62-3
Cover
Paperback
Größe
12,5 x 19 cm
Seiten
124
Preis
12,95 €
erschienen am
8. Mai 2022
Im Verlaufe der Zeit las ich einige Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Romane, Biografien, auch wissenschaftliche Abhandlungen. Dieses Büchlein, eigentlich eine bescheidene Familienchronik, beeindruckt dank kurzer und treffender Details zur Politik von 1918 bis Ende der 40er-Jahre. Vor allem geht es um den Hitlerfaschismus, die Judenverfolgungen und den Krieg. Die Feldpostbriefe des Vaters der Autorin geben die Innensicht eines Durchschnittsdeutschen wieder. Gerade der Kontrast zwischen den kurzen wie markanten Sätzen zur Politik und Vaters Briefe an seine Familie geht unter die Haut. Vor allem schreibt die Autorin im grammatikalischen Präsens, was Banalität und Verbrechen des Faschismus der Vergangenheit entreißt. Angesichts aktueller Entwicklungen provoziert dieser Stil Erschrecken. In seinem letzten Brief von der Ostfront (in Polen) bittet Vater um ein Stück Kamm. Danach kam die Todesnachricht. Ein Mann Mitte dreißig starb einen sinnlosen Tod. Eine Frau und zwei Kinder blieben zurück. Beeindruckend und lesenswert.
Joachim Oelßner

Beschreibung

Am 27. Dezember 1944 wird die Stellung des deutschen Unteroffiziers Hans Jurick nordöstlich von Warschau von Tieffliegern angegriffen. Das Gelände ist sumpfig, es ist bitterkalt.

Noch kurz vorher hat er seiner Frau eine Skizze seines Standorts gezeichnet und ein paar Zeilen geschrieben. Z. Zt. Trommelfeuer der Russen, schreibt er. In der rechten oberen Ecke steht: Schicke mir ein Stückchen Kamm!

Er wird den 6. Geburtstag seiner Tochter Hanne im Januar nicht mehr erleben. Erst ein halbes Jahrhundert später findet Hanne den Briefwechsel ihrer Eltern und begibt sich auf Spurensuche.